LÜGEN









"Eigentlich male ich Menschen. Hauptsächlich Menschen."






LÜGEN
regie: nikolas darnstädt / musik: nicht / 
bühnenbild: katharina gerszewski / regieassistenz: moritz hisznauer


es spielen:
rosa thormeyer 
moritz hisznauer


und die musiker: nikolas darnstädt & robert lüngen



Das Stück `Lügen´ setzt den Menschen aus surrealen Geständnissen zusammen, die ihn letztlich als fantastische, aber überholte Existenz entlarven. Orchestriert von der Band `Nicht´, wird die Inszenierung von Nikolas Darnstädt eine melancholische Höllenfahrt durch ein Mosaik von Monologen. Verkörpert wird der Text von Rosa Thormeyer. Die Premiere findet am 23ten April im Hamburger Sprechwerk statt.


auf dieser seite veröffentlicht jasper stange, der den proben beiwohnt, an jedem probentag seine eindrücke:

Eintrag vom 5.März 2012
Nachdem das kleine 'Lügen'-Team um Regisseur Nikolas Darnstädt bereits im Dezember mit den Proben begonnen hatte, fand man sich am Montag das erste Mal in den Proberäumen des Thalia-Theater in der Gaußstraße ein, um den 2 Wochen andauernden Probenmarathon einzuläuten. In der ersten Woche steht vor allem das Spiel im Fokus, Musik und Schauspieler werden erst in der zweiten Woche zusammengeführt.
Nach einer Textprobe, bei der besonders die Persönlichkeiten und fiktionalen Biographien der dargestellten Charaktere des monologischen Stückes im Fokus standen, befasste man sich mit einer der größten Herausforderungen des Stücks: Wie kann eine einzelne Schauspielerin eine Bühne mit Energie und Emotion füllen? Um dies zu erreichen wurden genaue Bewegungsmuster einstudiert, die den gesamten Raum bestmöglich ausfüllen. Die Probe endete mit dem Einstudieren eines Dialogs zwischen Rosa Thormeyer und Moritz Hisznauer. Sowohl der Text als auch die musikalische Untermalung kreierten hier eine melancholische und gleichzeitig ironisch gebrochene Atmosphäre.



Eintrag vom 6. März 2012
Dieser Probentag begann mit einem ausführlichen Bewegungstraining, bei dem besonders der Regieassistent Moritz Hisznauer die Hauptdarstellerin in eine Körperlichkeit hereinarbeitete. Dann wurden die Proben an den Dialogszenen fortgesetzt, wobei der Regisseur besonderen Wert darauf legte, die Gefühlsebenen der beiden Rollen zu formen.
Nach einer kurzen Pause und erneuten Bewegungsübungen, arbeitete die Gruppe an der Umsetzung der fünften Szene, die in gewisser Weise die Schlüsselszene des Stückes ist. Es geht in ihr um eine Form des Abgeschnittenseins, des Einsturzes aller Brücken, der unvollendeten Metamorphose und um eine Art seelische Verkrüppelung. Diese physische Behinderung versuchte Nikolas nun mit Rosa zu einer Bewegungsform zu verdichten. Dies gelang erstaunlich schnell, und nach ein paar Text- und Ablaufproben war die Szene in ihrem Kern erfasst. Zufrieden beendete Nikolas die Probe früher und ging mit Katharina, der Bühnenbildnerin und Kostümbeauftragten, auf die Suche nach der passenden Kleidung für die beiden Schauspieler (insbesondere für Rosa) und für die Musiker.






Eintrag vom 8. März 2012
Der gestrige Probentag drehte sich ganz um eine besonders intime und zerbrechlich anmutende Szene. Zuerst ging man einzelne Teile der Szene durch, und Niko hatte zusammen mit Moritz und Rosa die Gelegenheit einige Details zu klären, bevor eine kurze Textprobe eingeschoben wurde.


Anschließend gab es eine Ablaufprobe, in der die gesamte Szene gespielt wurde. Dies war besonders für Rosa eine Herausforderung, da Moritz in diesem fast zehn Minuten langen Abschnitt des Stücks zwar auf der Bühne präsent ist, Rosa aber einen Monolog spricht und Moritz dabei wie einen Gedanken in ihrem Kopf umkreist, anstatt mit ihm zu kommunizieren. Wieder von Musik unterlegt, vermittelt diese Szene eine Intimität und Zärtlichkeit, die dennoch von einigen ironischen und humoristischen Momenten durchsetzt ist. Nach einem erfolgreichen Durchlauf besprach man noch den Text für den nächsten Tag, bevor Niko die Probe beendete.


Eintrag vom 9. März 2012
Heute sind ganz schöne Fotos entstanden, bei der Probe. Wie sich nur unschwer erkennen lässt, ging es heute sehr bewegt zu, heute wurde getanzt:




  
Eintrag vom 13. März 2012
Wie bereits angedeutet, ist von Lügen nicht "nur" Theater zu erwarten, man darf sich auch auf die Musik von Nicht, der Band bestehend aus Niko und Robert Lüngen, freuen. Um in den folgenden Tagen das Zusammenspiel aus Musik und Theaterstück einzuüben, wurde gestern das Equipment in den Proberaum gebracht und installiert.


Wie man anhand des Bildes erahnen kann war das nicht ganz unkompliziert, und es dauerte einige Zeit bis Niko und Robert mit der Anordnung und dem Sound zufrieden waren. Anschließend spielten die beiden einige Songs aus dem Stück, während Moritz den dazugehörigen Text vortrug. Dabei unterstützte die Musik nicht nur die Wirkung des Textes, sondern fügte dem Gesamteindruck eine neue Facette hinzu und bereichert die Atmosphäre enorm. In den folgenden Bildern bekommt ihr einen kleinen Eindruck von Robert und Niko in Aktion.





Eintrag vom 14. März 2012
Ein neuer Probentag, und wieder stand die Musik im Fokus. Da das Equipment ja bereits am Vortag aufgebaut wurde, konnte man sofort beginnen. Niko, Robert und Moritz konzentrierten sich dabei besonders auf den Anfang des Stückes. Sie spielten die ersten paar Szenen mitsamt Musik durch, und Niko richtete spezielles Augenmerk auf die Übergänge zwischen den Szenen. Nach einigen Durchgängen, während denen Niko regelmäßig Details anpasste und sich mit Robert über die Musik austauschte, funktionierte der Durchlauf wirklich gut, und man bekam als Zuschauer bereits einen sehr guten Vorgeschmack davon, wie das Stück als Gesamtarbeit wirken wird.
Übrigens: In den folgenden 2 Tagen werden keine Proben abgehalten werden, aber am Samstag wird es hier wieder wie gewohnt neue Informationen über den Probenprozess geben.







Eintrag vom End-März 2012
Über zwei Wochen hinweg verteilt, ging es hauptsächlich um die Abstimmung des Textes und des Spiels auf die Musik und umgekehrt. Niko legte viel Wert darauf, bei dem Großen Ganzen nicht die kleinen Details zu vernachlässigen und reduzierte die Proben oft wieder auf reine Text- und Leseproben. 
Die Koffer sind gepackt und die Probebühne wieder im Normalzustand, denn die Probephase in der Gaußstraße ist nun vorbei. Gerade geht es hauptsächlich um das Bühnenbild und das Design von Plakaten, Flyern und Programmheften, worum sich Adrian Cisielski kümmert. Das Spiel an sich wird selbstverständlich nicht vernachlässigt, doch hielten es alle für das Beste, erst einmal ein wenig Ruhe und Entspannung auf diese intensive Probenphase folgen zu lassen.

Ihr seid alle herzlich eingeladen zur Premiere am 23ten April.







Eintrag vom 3ten April 2012
Die Szene Hamburg vom April, Seite 55: